Steffen Hambsch
Man könnte es auch nennen gezwungen zu sein 100% zu geben, wenn man die Familie und sein Hobby nicht vernachlässigen möchte. Was mich immer ärgert sind die ausreden die, die meisten haben wenn es darum geht den Fängern die gefangenen Fische schlecht zu reden. Denn oftmals sind es immer die selben Angler die über Jahre kontinuierlich erfolgreich sind, und das hat auch seinen Grund. Natürlich brauch man auch ein wenig Glück, aber dieses lässt sich auch beeinflussen.
Vor kurzem hatten Najib El-Ahmad und ich eine sehr erfolgreiche Session. Die meisten werden jetzt wahrscheinlich den Erfolg auf die hohen Gewichte beziehen, aber auf die will ich gar nicht näher eingehen, darum geht es mir nicht. Klar fang ich lieber große Karpfen wenn ich es mir aussuchen dürfte aber mir geht es darum in der wenigen Zeit die ich habe so viel wie möglich zu fangen. In der Regel habe ich eine Nacht pro Woche. In dieser einen Nacht überlasse ich nichts dem Zufall zumindest nicht das was ich beeinflussen kann. Vor dem ersten angeln, füttere ich meine Spots mindestens zwei Wochen lang an. Um diese zu finden nehme ich mir dafür mehrere Stunden Zeit mit der Unterwasserkamera alles genau anzuschauen. Zeitgleich füttere ich noch ein weiteres Gewässer. Das heißt alle zwei Wochen wird eines der beiden Gewässer beangelt. Würde ich jede Woche die selben Spots beackern wären diese schnell verbrannt. Das ganze mache ich über mehrere Wochen, durch das wenige beangeln der Spots und das kontinuierliche füttern hat man meist nach einer Weile den Bestand der großen Fische am Platz. Immer wieder kontrolliere ich die Spots ob auch weiterhin das Futter gefressen wird. Ein weiterer wichtiger Punkt bei dieser Art des Angelns ist das Futter. Bunte Chemiekugeln mit schön viel konservierer haben hier rein gar nichts verloren. Wer lange auf einem Spot erfolgreich sein möchte sollte auf unkonservierte Eiweiß kugeln zurück greifen.(Denn die Unterwasserkamera lügt nie) Für mich kommen daher nur die Baits von First Quality Carp Baits in Frage. Irgendwann werden die Fänge nach lassen und das Futter wird aber trotzdem gefressen. Zum einen werden die Fische vorsichtiger trotz langer Pause und zum anderen werden es weniger je mehr man gefangen hat. Man muss ihnen ein besonderen Hakenköder anbieten, ein paar Leckerlies zuwerfen so zu sagen.
So war es auch an diesem Tag. Zwei Wochen zuvor hatte ich fünf wirklich gute Fische an dem Spot gefangen. Mir war klar das ich den Fischen etwas besonderes bieten musste wenn ich weiter Erfolg haben möchte, etwas das sie nicht alltäglich bekommen. Ich rollte mir mehrere Kilos Lebermix mit Seidenraupen ab ohne diese zu dämpfen oder zu kochen, also als Teigkugeln.
Der Hakenköder bestand ebenfalls aus Teig.(Wie ich diesen herstelle das er auch noch Stunden später am Haar hängt sieht man in den nächsten Ausgaben des The Syndicat).