Peter Schwedes
Peter Schwedes ist einer der Flusspioniere des Landes. Erst letztes Jahr konnte er im Main einen gigantischen Spiegler mit über 29 Kilo fangen. Peter liebt es neue Pfade zu betreten, die Jährlichen Touren nach Frankreich und die unerforschten Gewässer zu erkunden. Auch bei ihm haben wir natürlich nachgefragt welche seine drei Absoluten Highlights in seiner Laufbahn waren.
Hier präsentierten wir euch nun seine Top 3 Fänge des Lebens.
Der 41,5kg Spiegler.
Es war eine Session mit ungewissem Ziel. Nach langem hin und her landete ich an diesem einen See. Selbst am See angekommen, war ich mir sehr unsicher wo ich fischen sollte. Ich lies mich vom Wind treiben und schlug mein Zelt im flachen Bereich des Sees auf. Diese 5 Tage entwickelten sich zu der wohl besten Session die ich jemals erleben durfte. Es stimmte einfach alles. Ja, und dann biss dieser extrem runde Spiegler. Dieser Fisch stellt alles auf den Kopf, was ich bisher an Fischdimensionen kannte. Gegen Mittag bekam ich einen Fallbiss. Cirka 30 Minuten später fielen mir die Augen aus dem Kopf, als ich diesen Riesen im Kescher sah. Damals hatte ich noch eine Fox Digitalwaage die bis 30kg* ging. Sie zeigte sofort ERROR an. Abhilfe schaffte ein analoges Modell. Das Gewicht schwankte zwischen 42-44kg. Ich beließ es bei 41,5kg und ließ den Fisch schwimmen. An diesem Abend schlief ich mit der Kamera in der Hand und den Bilder des Fisches auf dem Display ein. Der Rest ist Geschichte.
(Die aktuellen Fox Waagen gehen bis 60kg!)
Der Rhein Spiegler
Lange, lange Zeit habe ich einen solchen Fisch gejagt. Ich habe von solchen Rhein-Spieglern gehört, aber gefangen hatte ich bis Dato noch keinen. Es hat mich etliche Kilos an Futter, jede Menge erfolglose Nächte und viele Gedanken ans Aufgeben beschert, bis zu dieser einen Nacht am Rhein. Es war die Blutmond Nacht im September 2015. Gegen 21h fing ich meinen ersten 20kg+ Schuppi – Ich war dermaßen „over the Moon“ über diesen Fang. Ich tanzte, prostete und grinste mich glückselig in den Schlaf. Gegen 4h morgens meldete sich der mittlere Bissanzeiger. Mit dem Boot musste ich dem Fisch folgen. Nach 30 Minuten ohne Sichtkontakt, hatte ich mein gegenüber als Waller festgelegt. Somit ging ich den Drill um einiges härter an. Nach weiteren 20 Minuten durchbrach ein Spiegler die Wasseroberfläche der an Perfektion grenzte. Mit 22,5kg war es sicherlich nicht der größte Rheinfisch, aber es war die Unterlippenjungfrau in Perfektion.
Der erste Fünfziger
Eine Prämisse habe ich schon immer bei meiner Angelei gehabt: Ausgetretene Pfade meiden und neue suchen. Um Riesenfische am Laufband zu präsentieren, ist dies sicherlich der falsche Weg. Daher hat es lange gedauert, bis ich meine ersten richtigen 25kg+ Fisch fangen konnte. Ok, ausgenommen den oben genannten 40kg+ Fisch ;-.)Ich hatte über diesen See weder Ahnung über Bestand, noch über die Existenz eines 25kg+ Fisches. Alles was ich hier tat und fing, war komplettes Neuland für mich. Im Mai hatte ich eine Stelle ausgewählt an der ich mit per Unterhandwurf einen Busch anwerfen konnte. Rein instinktiv suchte ich die Stelle aus. Der erste Wurf bestätigte mir mit einem „Tok“, betonharten Untergrund inmitten des Unterwasserdschungels. Ich freute mich über diesen platzierten Wurf, als sich ein halbstarker Schuppi liebestoll an meinen Watstiefeln rieb. Der Bursche hatte entweder extremen Druck oder war blind. Gegen Mitternacht feuerte diese Rute los. Der Fisch zog nicht in die Büsche. Er zog ins Freiwasser wie eine Dampfwalze. Nach sicherlich 20 Minuten konnte ich es nicht lassen und versuchte im Schein der Lampe einen Blick auf den Fisch zu erhaschen. Und den bekam ich: ein monströser Spiegler zog im klaren Wasser seine Bahnen. Als ich den Fisch im Kescher hatte, war es glasklar, dass ist der erste richtige 25kg + Fisch. Unbekannt, namenlos und majestätisch.